Workshop 1

Elke Jäger

Psychisch kranke Kinder und Jugendliche in der Schule

Lehrkräften begegnen zunehmend Schülerinnen und Schüler, die auf Grund einer chronischen Erkrankung besondere Rücksichtnahme, Unterstützung und Förderung benötigen. Das ist u.a. dadurch bedingt, dass die Zahl der chronisch kranken Kinder und Jugendlichen zunimmt. Nach dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des Robert Koch Instituts (KiGGS) ist in der Gruppe der 0 bis 17jährigen bereits jedes achte Kind von einem chronischen gesundheitlichen Problem betroffen.

Für Kinder, die lange krank sind, ist Unterricht eine wichtige Voraussetzung und Möglichkeit für die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft. Bildung und Erziehung sind für kranke Kinder und Jugendliche von besonderer Bedeutung. Sie können lernen, mit der Krankheit besser umzugehen. Dabei ist zunehmend zu berücksichtigen, dass Schülerinnen und Schüler nach einem Klinikaufenthalt nicht in jedem Fall vollständig genesen sind. Aufgrund chronischer Krankheitsverläufe können sie lang andauernd oder dauerhaft gesundheitlich beeinträchtigt sein.

Der Workshop soll Einblick in ausgewählte Krankheitsbilder und deren Auswirkungen auf schulisches Lernen geben sowie Anregungen für entsprechende pädagogische Maßnahmen.

Elke Jäger I Schulleiterin der Klinik- und Krankenhausschule Großschweidnitz

Diplomsonderschullehrerin

Workshop 2

Ute Schnabel

Der Klügere gibt nicht immer nach – Strategien zur Lösung von Konflikten

Was ist ein Konflikt, welche Handlungsstrategien haben wir und wie kann ich meinen Schülerinnen und Schülern diese vermitteln? Die Teilnehmenden diskutieren entsprechende Strate-gien und wenden diese auf ihre eigene pädagogische Praxis (eigene Fallbeispiele) an. Im Workshop werden Trainingsprogramme zur Prävention und/oder Intervention und Spiele gegen Aggression und Gewalt vorgestellt.

Ute Schnabel I Schulleiterin des Förderzentrums "Clemens Winkler"

Schule mit dem Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung; Landesvorsitzende des Verbandes Sonderpädagogik e.V., Dipl. Lehrerin, Sonderpädagogin

Workshop 3

Dušan Scholze

Achtsamkeit und ihre Bedeutung für das Lernen in der Schule

Achtsamkeitspraxis wird vorwiegend in Amerika und Großbritannien aber auch im westlichen Deutschland mehr und mehr in den Schulalltag integriert. Verschiedene Programme und Übungen wurden entwickelt und Lehrer wie auch Schüler berichten von positiven Erfahrungen: weniger Störungen, harmonischeres Miteinander, verbesserte Aufmerksamkeit, mehr Ruhe und Freude. Würde eine Achtsamkeitspraxis auch den Schulen in der Lausitz guttun? Bevor wir als Lehrer Schülern Achtsamkeit beibringen, sollten wir sie zuerst selber für uns entdecken und sie trainieren. In diesem Workshop lernen wir verschiedene Achtsamkeitsübungen kennen, die sich sehr einfach in den Alltag integrieren lassen und (später) auch mit Schülern durchgeführt werden können.

Dušan Scholze I Freiberuflicher MBSR-Lehrer aus Dresden

MBSR – Mindfulness-Based Stress Reduction

Dušan Scholze ist ausgebildeter Lehrer für Sorbisch, Chemie und Mathematik und zertifizierter MBSR-Lehrer. Er gibt Achtsamkeitskurse für Studierende und Beschäftigte der TU Dresden und für Lehramtsstudenten der Universität Leipzig im Rahmen des ABiK-Projekts (https://www.zls.uni-leipzig.de/forschung-und-projekte/abik). Des Weiteren unterrichtet er Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Bürgerwiese in Dresden in der Praxis der Achtsamkeit.

Workshop 4

Wanda Wocko

Förderung der Lesekompetenzen in den ersten zwei Schuljahren

Lesen ist ein komplizierter kognitiver Prozess. Das Wissen über Sprache und sprachliche Vorerfahrungen wie z.B. Sprachverstehen, Wortschatz und die phonologische Bewusstheit fließen hierbei mit ein. Das sichere Phonem – Graphem – Zuordnung sowie die Fähigkeit des Synthetisierens sind wichtige Grundlagen, die ein Leseanfänger beherrschen muss. Werden Buchstaben sicher erkannt und sprachlich umgesetzt, können Silben schneller erlesen werden. Aus diesen entstehen Wörter, Sätze, Texte… die Lesekompetenz kann sich entwickeln.

Der Übergang von der alphabetischen Strategie zur orthographischen Strategie gestaltet sich bei vielen Grundschülern schwierig. Einen Austausch über verschiedene Erfahrungen und Methoden in den sorbischen Grundschulen sowie mögliche Hilfen aus Sicht der Sprachtherapeutin sollen Inhalt dieses Workshops sein.

Wanda Wocko I Sprachtherapeutische Praxis in Bautzen

Wanda Wocko studierte an der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale Sprechwissenschaften und Phonetik. Nach der Postgraduierung zur Klinischen Sprechwissenschaftlerin arbeitete sie einige Jahre in verschiedenen Praxen. Seit 2002 ist die akademische Sprachtherapeutin in ihren eigenen Praxen in Bautzen und Großdubrau tätig.

Mit ihrem Team versorgt sie Klienten aller Altersgruppen, die an Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen leiden. Die Behandlungen werden in der Regel in der starken Sprache der Klienten – Deutsch bzw. Sorbisch – durchgeführt.

Besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Entwicklungsbegleitung bei Kindern mit dem Schwerpunkt Sprachentwicklung. Der ausgebildeten LRS-Therapeutin ist auch die Beratung und Therapie von Schulkindern mit verschiedensten Defiziten beim Schriftspracherwerb ein wichtiges Anliegen. Insbesondere im Bereich der auditiven Wahrnehmungs- und Verarbei-tungsstörungen hat sich die Referentin in den vergangenen Jahren fortgebildet. Zudem fungiert sie als Beraterin für Eltern, Lehrer und Erzieher in Kindertageseinrichtungen – hierbei ist ihr die Ausbildung zur Systemischen Beraterin von großem Nutzen.

Workshop 5

Anita Hendrich | Julian Nitzsche

Potenzial und Nutzung der Internetseiten sotra.app und soblex.de im Sorbischunterricht

Für alle sogenannten großen Sprachen stehen Übersetzungsprogramme zur Verfügung und Schüler können sie bei ihren Hausaufgaben nutzen. Die Verantwortung für die korrekte Übersetzung bleibt aber immer beim Autor des Textes. Denn die Programme sind nie perfekt, obwohl sie ständig weiterentwickelt werden. Im Gegensatz zu anderen Übersetzungsprogrammen weist der sorbische Online-Übersetzer sotra.app darauf mit folgendem Satz ausdrücklich darauf hin: “Sotra ist ein Übersetzungssystem, das sich noch im Aufbau befindet. Deshalb ist es wichtig, die Übersetzungen zu überprüfen und ggf. zu korrigieren.“

Deshalb kann das Programm auch für Übungen im Schulunterricht eingesetzt werden. Im Workshop werden Übungsaufgaben hinsichtlich des Wortschatzes, der Grammatik und Stilistik vorgestellt. Außerdem werden die funktionalen Zusammenhänge zwischen sotra.app und dem schon länger bekannten Programm soblex.de erläutert. Zugleich ist die Diskussion über die Nutzung der Programme im schulischen Kontext willkommen.

Anita Hendrich I Sprachzentrum WITAJ in Bautzen

Anita Hendrich ist ausgebildete Technische Assistentin und erfahren in der Organisation und Kalkulation von Produktionsprozessen der mittelständischen Textilindustrie. Im Jahr 2020 trat sie im WITAJ-Sprachzentrum die Stelle der Sachbearbeiterin für digitale Medien und Sprachmarketing an. Seit 2021 ist Frau Hendrich Projektkoordinatorin des Übersetzungsprogramms "sotra".

Julian Nitzsche I WITAJ-Sprachzentrum

Julian Nitzsche studierte südslawische Sprachen und Kulturen an der Humboldt-Universität in Berlin. Seine Hauptarbeitsbereiche sind Sprachenpolitik, besonders die Zweisprachigkeit in der Öffentlichkeit, und die Digitalisierung des Sorbischen. So gehört er zu den Hauptverantwortlichen für die obersorbische Wikipedia, die sorbische Online-Karte und verschiedene Übersetzungen von Webseiten und Apps. Seit 2019 ist Herr Nitzsche Mitglied des Projektteams "sotra" im WITAJ-Sprachzentrum.

Workshop 6

Milenka Ziesch

Mit dem Bookii-Stift arbeiten

Sogenannte freie Lernmethoden ermöglichen, dass jeder Schüler in seinem Tempo in der vorgegebenen Zeit lernen kann. In Vorbereitung auf den Unterricht können dafür individuelle sorbischsprachige Lernspiele entwickeln werden. Dabei ist der "Bookii"-Stift ein wichtiges digitales Hilfsmittel.
Der Einsatz des Bookii-Stifts im Unterricht eignet sich beim Üben des Lesens, Schreibens und Sprechens. Die Schülerinnen und Schüler können eigene Redebeiträge auch selbstständig aufnehmen und ihre Sprachkenntnisse überprüfen. Milenka Ziesch zeigt im Workshop, wie sie mit dem Bookii-Stift arbeitet und lädt zum fachlichen Austausch darüber ein.

Milenka Ziesch | Sorbische Grundschule "Michał Hórnik" Räckelwitz

Milenka Ziesch ist ausgebildete Lehrerin für die Grundschule.
Berufliche Erfahrungen hat sie nach dem Studium in Potsdam und Berlin gesammelt. Derzeit ist sie Klassenlehrerin der dritten Klasse der Sorbischen Grundschule "Michał Hórnik" in Räckelwitz und unterrichtet hauptsächlich Sprache, Mathematik und Sachkunde.

Workshop 7

Matthias Keil

Medienpädagogische Zentren unterstützen Schulen im Freistaat Sachsen

Medienpädagogische Zentren (MPZ) stellen die Schnittstelle zwischen Schulen und dem Landesamt für Schule und Bildung dar. Die 13 Standorte in Sachsen sind als kommunale Einrichtungen der kreisfreien Städte und Landkreise kompetente Ansprechpartner für die meisten Belange rund um Medienbildung und die Arbeit mit digitalen Werkzeugen im Kontext von Schule und Unterricht.

Im Workshop werden im Zusammenwirken mit dem MPZ Löbau Auszüge aus dem gesamten Portfolio der MPZ vorgestellt. Es werden sowohl Softwareprodukte als auch digitale Werkzeuge demonstriert und dabei unterrichtsbezogene Einsatzszenarien, u. a. speziell für sorbische Schulen, zur Diskussion gestellt. Ein weiterer Aspekt wird die Information über umfangreiche Beratungs- und Informationsmöglichkeiten sein.

Matthias Keil I Medienpädagogisches Zentrum

Matthias Keil ist seit 1998 als Referent an den dem SMK nachgeordneten Einrichtungen tätig. Er ist Diplomingenieur für Maschinenbau und Informatik und war lange Zeit als Fachberater für Informatik an sächsischen Schulen unterwegs. Seit 2012 zeichnet er für die Dienst- und Fachaufsicht über die MPZ im Freistaat Sachsen verantwortlich.

Workshop 8

Diana Scholze

Bilingualer Unterricht in der Praxis – Zweisprachigkeit erleben

Ziel des Workshops ist es, der Herausforderung des bilingualen Unterrichts erfolgreich und kreativ zu begegnen. Es werden Beispiele für den zweisprachigen Unterricht vorgestellt und weitere gemeinsam entwickelt. Die Möglichkeiten der Methode des “visual thinking”, Teamteaching als kollegialer Austausch aber auch unterstützende digitale Angebote für eine effektive zweisprachige Unterrichtsvorbereitung werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nahegebracht.

Diana Scholze I Sorbische Oberschule Räckelwitz

Diana Scholze ist seit dem Schuljahr 2022/2023 Schulleiterin der Sorbischen Oberschule „Michał Hórnik“ in Räckelwitz. Sie unterrichtet die Fächer Geschichte und Gemeinschaftskunde nach dem Konzept 2plus. Als ehemalige Referentin des Landesamtes für Schule und Bildung hat sie sich intensiv mit der zweisprachigen Bildung an sorbischen Schulen auseinandergesetzt und durch Einblicke in die Tätigkeit der 2plus Koordinatorinnen und Koordinatoren an sorbischen Schulen Facetten der Zweisprachigkeit im Unterricht kennengelernt.

Workshop 9

Daniela Knoblich

Materialiensammlung zur Unterstützung des zweisprachigen deutsch-sorbischen Unterrichts in der Grundschule – Vorstellung des neuen Ordners

Im Workshop wird der neue Ordner vorgestellt und seine weitere Ergänzung diskutiert. An zwei Beispielen sorbischer Kinderliteratur – „Kak je žabka Šlapka spěšnje skakać nawuknyła“ (Wie der Frosch Šlapka schnell springen lernte) und „Knjeni Móškowa“ (Frau Holle) werden Unterrichtsmaterialen vorgestellt, die Schülerinnen und Schüler zum kreativen Umgang mit Literatur anregen können. Auf dieser Basis beraten die Beteiligten am Workshop, welche Bezüge zum Lehrplan und welche Handreichungen für sie bei der Unterrichtsplanung hilfreich sind und zusammen mit Materialien in die Systematik des Ordners einfließen sollten. 

Daniela Knoblich I Sächsisches Landesamt für Schule und Bildung

Daniela Knoblich ist Fachausbildungsleiterin in der Fachdidaktik Deutsch/Sorbisch am Lehramt für Grundschulen des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), Regionalstelle Dresden. Zudem ist sie Fachberaterin für Sorbisch nach dem Konzept 2plus und Sorbisch ISL (intensives Sprachenlernen) am LASUB, Regionalstelle Bautzen.

Workshop 10

Katharina Jurkowa | Katrin Suchec-Dźisławkowa

Die Rolle der sorbischen Schule bei der Stärkung des sorbischen Bewusstseins

Jeder Schüler, der in Deutschland lebt und Deutsch als seine Muttersprache benutzt, wird auch durch die Schule in seiner Identität gestärkt. Was ist aber mit den Kindern, die von zu Hause aus sorbisch sprechen oder die an einer sorbischen Schule intensiv in das Sorbische eintauchen?

In diesem Workshop wollen wir uns verdeutlichen, was die sorbische Schule neben dem sorbischen Sprachunterricht und dem Fachunterricht in sorbischer Sprache zusätzlich leisten kann und muss, zumindest aber leisten sollte. Die Stärkung des sorbischen Bewusstseins der Schüler steht im Mittelpunkt. Dabei spielt vor allem der Umgang mit der sorbischen Muttersprache im Beisein von nicht sorbisch sprechenden Personen eine zentrale Rolle. Auch die Frage, was es braucht, dass die sorbische Sprache von jedem Schüler einer sorbischen Schule als eine wertvolle persönliche Ressource und Bereicherung erkannt wird, sollte in diesem Zusammenhang beleuchtet werden. Im Ergebnis sollen konkrete Empfehlungen für sorbische Schulen entstehen und Unterstützungsmöglichkeiten aufgedeckt werden. Daraus könnten bei Bedarf auch Forderungen an Politik und Gesellschaft formuliert werden.

Katharina Jurkowa, Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.

Katharina Jurkowa ist Regionalsprecherin für das Territorium des Domowina Regionalverbandes "Michał Hórnik" Kamenz. Ehrenamtlich engagiert sie sich seit mehreren Jahren in der Elternarbeit der Region und ist seit 2020 Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins e.V.

Katrin Suchec-Dźisławkowa, Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.

Katrin Suchec- Dźisławkowa ist bei der Domowina als Referentin für Bildungsangelegenheiten und Nachwuchsförderung beschäftigt. Sie ist Volljuristin und engagiert sich ehrenamtlich im Bildungsbereich. Sie hat eine sorbische Elterninitiative mit ins Leben gerufen und ist aktuell auch deren Vorsitzende.